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Sinn verdammt den Euro-Rettungsschirm
vom 20.05.2010 | dpa
Kurz vor der Verabschiedung im Bundesrat erneuerte der Präsident des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, seine Kritik am Euro-Rettungspaket. "Es handelt sich um eine der gravierendsten Fehlentscheidungen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland", sagte der Wirtschaftsforscher am Donnerstag in Berlin.
Euro-Rettung: Deutschland über den Tisch gezogen?
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"Gravierendste Fehlentscheidung in der Geschichte der Bundesrepublik": ifo- Chef Sinn warnt vor der Verabschiedung des Euro-Rettungspakets.
Hans-Werner Sinn
"Deutschland ist über den Tisch gezogen worden durch Aktionen, die vorher vorbereitet wurden, während der deutsche Verhandlungspartner im Krankenhaus lag", sagte Sinn. Während der entscheidenden Verhandlungsrunde lag Bundesfinanzminister Schäuble im Krankenhaus. "Gefährdet war in der Krise nicht der Euro, sondern die Fähigkeit der europäischen Schuldensünder, sich weiterhin so günstig zu finanzieren", fügte er hinzu. (Lesen Sie hier, wie Sie Ihr Geld vor einem drohenden Crash schützen)
Sinn: Keine Euro-Systemkrise
"Jetzt bekommen wir eine Vollkasko-Versicherung ohne Selbstbehalt." Das Paket nütze vor allem französischen und deutschen Banken. Sinn griff die Begründung für das Gesetz scharf an. Es liege keine Systemkrise der Währung vor. Der Euro sei vielmehr noch immer überbewertet. Sein fairer Kurs laut Kaufkraft betrage 1,14 Dollar. Das wäre noch deutlich mehr als der Tiefstand des Euro im Jahr 2000 von 0,83 Dollar. Auch die Inflation in der Eurozone liege mit 1,5 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt der D-Mark. Zu Zeiten der alten Währung betrug die Inflation im Schnitt 2,7 Prozent, erklärte Sinn. (Lesen Sie hier, wie der Fall des Euro vorerst gestoppt wurde)
Sinn für Insolvenzen von Staaten
Als Alternative schlug der ifo-Präsident eine Insolvenz von Staaten vor. Es hätte bei Griechenland auch einen Forderungsverzicht bei den Banken geben müssen. Das hätte durch Eigenkapital aus dem Banken-Rettungsfonds aufgefangen werden können. Neukredite danach müssten Vorrang vor denen der Altschuldner bekommen. Außerdem müsse es ein automatisiertes Strafverfahren für Schuldnerstaaten geben. Sie müssten Pfandbriefe herausgeben, die mit privatisierbarem Staatsvermögen unterlegt seien. (Lesen Sie hier, wie die deutsche Wirtschaft einen schwachen Euro einschätzt)
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