Nach wochenlangen Auseinandersetzungen in Frankreich:
Der franz. Präsident Sarkozy stoppt Genmais
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat gestern den
Anbau genmanipulierter Pflanzen vorübergehend gestoppt. Die Entscheidung fiel nach wochenlangen Auseinandersetzungen in Frankreich über die Frage, ob der Anbau des Genmais MON810 eine Gefahr für die Umwelt darstellt.
Während in Frankreich die Politik nicht mehr die Verantwortung für
die Risiken der Agro-Gentechnik tragen will, bastelt die Große Koalition
in Berlin an einem Gesetz, das den Anbau von Genpflanzen erleichtern soll. Unsere Volksvertreter müssen sich an der Entscheidung Sarkozys ein Beispiel nehmen, und das Gentechnikgesetz kippen.!
In Deutschland hatte es schon im Frühjahr Ärger um MON810 gegeben, der vom US-Konzern Monsanto vertrieben wird. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hatte im Mai festgestellt, dass der Genmais eine Gefahr für die Umwelt ist, da er zum Beispiel nützliche Insekten schädigt.
Landwirtschaftsminister Seehofer hat als Konsequenz jedoch lediglich eine Verbesserung der Überwachung angeordnet. � Ein Kniefall
vor den Interessen der Industrie� Es gibt nur eine Möglichkeit,
Gefahren zu vermeiden, die von genmanipulierten Organismen ausgehen: Man muss sie verbieten!
Seehofer muss für den nachhaltigen Schutz gentechnikfreier Landwirtschaft und Lebensmittel sorgen, wie es auch die überwältigende Mehrheit der Verbraucher wünscht.
Aus Le Monde, Paris