Aktuelle Zeit: Di Jun 18, 2024 14:52
Bodenseefarmer hat geschrieben:Ne tolle Leistung, allerdings wird sich diese Leistung nicht langfristig halten lassen, da irgendwann auch mal wieder investiert werden muß, und dies zieht dann natürlich Abschreibungen mit sich, die den Gewinn mindern.
Aber anhand dieses Beispiels kann man recht gut die überzogenen Forderungen des BDM nach 40Cent Milchpreis erklären.
Die meißten BDM Landwirte haben von BWL und den dazugehörigen Fachbegriffen wie z.B. Umsatz, Cashflow, Gewinn, Abschreibungen, Stückkosten, Gemeinkosten etc. keine Ahnung, bzw. werfen diese alle in einen Topf und wissen nicht im Geringsten von was sie reden. Ist übrigens in der ganzen Gesellschaft so, das viele keine Ahnung davon haben... aber groß mitdiskutieren.![]()
Jetzt kam einst mal ein schlauer BWLer daher und hat anhand der Abschreibungsdauern nach AFA für den BDM einen 40 ha BDM Betrieb mit einem neuen 160 PS Vario Fendt durchgerechnet und schwups schon waren die 40Cent geboren. Leider hat er nicht begriffen, dass viele Positionen aus dem Anlagevermögen viel länger genutzt werden als die AFA Abschreibungsdauer, und natürlich auch nicht, dass der 160er beim Weidefass fahren den gleich hohen Stundensatz hat wie beim Pflügen mit dem 5 Schar Pflug, obwohl er beim weidefass fahren auch nicht mehr Sprit braucht als der alte 50er.![]()
Ich habe einst auf der Wirtschaftsschule gelernt, dass man zu Ermittlung seiner realen Zahlen eine zweite, interne Buchführung machen sollte, in der man mit der real zu erwartenden Nutzungsdauer den zu erwartenden Neuanschaffungspreis abschreibt. In solch einer internen Buchführung würde der o.g. Betrieb dann auch nur noch etwas überdurchschnittlich abschneiden. Die Affen, die sich alle 4 Jahre einen neuen Traktor kaufen, der größer ist als der vom Nachbar ziehen den Schnitt nähmlich ganz schön nach unten.
Und schon haben wir auch diesen Thread zu einem pro/contra BDM Thread umgebaut.
Kone77 hat geschrieben:Ich will hier keine Lanze für den BDM brechen, aber unter Vollkostenbedingungen sind die 40 Cent gar nicht so abwegig.
Leider macht sich fast kein Milchviehhalter die Mühe, mal seine Vollkosten zu berechnen. Da kommt man schnell auf 40 Cent, auch ohne 160 PS Vario. Lohnansatz, Pachtansatz für die Fläche und Zinsansatz für eingesetztes Eigenkapital - rechne das mal für deinen Betrieb aus und teil es auf die einzelnen Betriebszweige auf! Du wirst staunen!
Mr.T. hat geschrieben:Kone77 hat geschrieben:Ich will hier keine Lanze für den BDM brechen, aber unter Vollkostenbedingungen sind die 40 Cent gar nicht so abwegig.
Leider macht sich fast kein Milchviehhalter die Mühe, mal seine Vollkosten zu berechnen. Da kommt man schnell auf 40 Cent, auch ohne 160 PS Vario. Lohnansatz, Pachtansatz für die Fläche und Zinsansatz für eingesetztes Eigenkapital - rechne das mal für deinen Betrieb aus und teil es auf die einzelnen Betriebszweige auf! Du wirst staunen!
ja, 40 cent sind nicht zu hoch gegriffen, dass wäre angemessen. Wird aber nicht dursetzbar sein weil die Bauern sich nicht einig werden. Wie CarpeDiem richtig geschrieben hat, haben sich die Landwirte das Verlierer Prinzip verinnerlicht es wurde ja lange genug eingetrichtert. Einem Verlierer genügen auch 25 Cent/liter Milch oder 9 euro/dt Weizen, obwohl er dabei seine Substanz verbrennt.
u diesem Beispiel ist noch zu sagen, dass der Betrieb munter seine Substanz verfrühstückt und davon auch noch schrecklicherweise Steuern zahlt.
schimmel hat geschrieben:...100ptsBodenseefarmer....von den privaten Entnahmen wollen wir gar nicht reden...dann gibts richtig Haue
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Reini
Dschingis_Khan hat geschrieben:Für mich ist dieser Beispielsbetrieb schon ein LowCost-Betrieb. Sagt doch der Name schon. Hat doch nichts mit Neuseeland zu tun!
Mr.T. hat geschrieben:ja, 40 cent sind nicht zu hoch gegriffen, dass wäre angemessen. Wird aber nicht dursetzbar sein weil die Bauern sich nicht einig werden.
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