Aktuelle Zeit: So Jun 23, 2024 19:36
- Punkt 1: Eine "breitere genetische Bandbreite" neu entwickelter "samenfester" (also nachbaufähiger) Sorten impliziert eine Aufweichung der Anforderungen der technischen Prüfprotokolle für neue Pflanzensorten. Dies ist im Sinne der DUS-Kriterien (Homogenität, Unterscheidbarkeit, Beständigkeit) nicht hinnehmbar - weder im Sinne der Prüfbehörden noch im Sinne der Verbraucher von Ökosaatgut. Eine breitere genetische Vielfalt lässt sich viel einfacher und besser durch die auch im Ökoanbau verbreitete Mischung verschiedener Sorten und Arten erreichen. Hier bietet sich noch ein breites Feld für Anbieter von Ökosaatgut - aber nicht für Prüfbehörden.
- Punkt 2: Eine Wertprüfung unter ökologischen Anbaubedingungen kann nach meiner Kenntnis in vielen EU-Staaten durchgeführt werden. In Deutschland ist sie auf Antrag möglich. Eine obligatorische Einführung ist in Deutschland in der Diskussion. Aufgrund der heterogenen Bedingungen in Ökoprüfungen (Boden, Krankheitsbefall etc. - führt zu deutlich schwierigerer Intepretierbarkeit der Eregbnisse) halte ich eine Registerprüfung unter Ökobedingungen für fachlich nicht durchführbar. Mir ist auch der Sinn dieser Forderung nicht klar, denn eine sichere Registerprüfung sollte auch das Ziel eines Ökozüchters sein.
- Punkt 3: Das sehe ich nicht so. Die Forderung des CPVO nach einer EU-Wertprüfung ist von den EU-Staaten (bisher) abgelehnt worden. Die deutschen Pflanzenzüchter werden sich weiter vehement für ein nationales (also regionales) Zulassungsverfahren einsetzen.
- Punkt 4: Auch diese Ansicht teile ich nicht. Es bleibt nämlich alle so, wie es ist. Warum das nicht mehr für Neuzulassungen gelten soll, weiß nur allein der Verfasser. Der Punkt wird nicht näher erläutert und steht nur so da.
- Punkt 5: Es wird abzuwarten sein, wie die EU-Gesetze dann national umgesetzt werden. Gegenwärtig kann ich nicht erkennen, dass es zu größeren Änderungen am deutschen Sorten- und Saatgutrecht kommen wird.
kaltblutreiter hat geschrieben:Mit "alten Sorten" läßt sich nicht viel Geld verdienen. Wer soll dann also die Zulassungsverfahren bezahlen? Bzw. lohnt es sich einfach nicht, sich sowas dann übern Hals zu ziehen.
moarpeda hat geschrieben:das ist ein ausgeklügelter bürokratischer Weg um Marktmonopole herzustellen und
es ist kalte Enteignung von wertvollem Kulturgut
Bauer Harms hat geschrieben: Wenn es nur wenige Exoten gibt, die alte Sorten haben wollen, warum können diese Menschen dann nicht auch das dafür notwendige Kleingeld hinlegen? Wenn die Mehrheit die Ware nicht will, muss sie noch lange nicht für deren Erhaltung aufkommen....
forenkobold hat geschrieben:Komisch, dass auf Seite 10 diese threads immer noch die gleichen sturen Argumente kommen wie auf Seite 1.
moarpeda hat geschrieben: Das hat nur für dich so den Anschein, weil du die Beiträge der anderen nicht liest
...hat für dich natürlich den Vorteil nicht mit Argumenten kontern zu müssen sondern mit deinen sturen Zwischenrufen
:
moarpeda hat geschrieben: 1. Die alten Sorten sind das Ergebnis jahrhunderdelanger Züchtung!sind die neuen auch. Und vor 100 jahren hat man nimmer die sorten von vor 200 jahren weitererhalten sondern den Fortschritt genutzt. Im gegensatz dazu wird heutzutage auch alte genetik gepflegt und erhalten. in Spitzbergen und anderswo. Ist auch gut so..
2. Diese alten Sorten durften immer weitervermehrt und (in welcher Form auch immer) in den Verkauf gebracht werden!
ja.. früher durften auch autos ohne crashtest auf den markt gebracht werden. Bei der Hälfte des Verkehrs hatten wir 12000 Verkehrstote/Jahr in westdeutschland.
3. Es ist völlig egal wer (ob Mehrheit oder Minderheit) die Sorten haben möchte oder nicht haben möchte!bekommt doch jeder, der sie haben möchte. Nirgends steht was von einem Verbot. Es ist nur die Geldgier einer raffsüchtigen ÖkoMafia, die sich hier wettbewerbsvorteile beschaffen will, indem sie Sorten vermarktet, die sie den Züchtern quasi geklaut haben und die keinen einzigen Handstreich dafür getan haben, sie zu züchten. gerade als ob jemand Mozarts werke vermarkte will und keinerlei gebühren abführen. durchsichtig, perfide.
moarpeda hat geschrieben:
1. Die alten Sorten sind das Ergebnis jahrhunderdelanger Züchtung!
2. Diese alten Sorten durften immer weitervermehrt und (in welcher Form auch immer) in den Verkauf gebracht werden!
3. Es ist völlig egal wer (ob Mehrheit oder Minderheit) die Sorten haben möchte oder nicht haben möchte!
Frage:
1. Warum sollten auf einmal Sorten zugelassen werden müssen die schon lange Bestandteil unserer Esskultur sind?
2. Warum sollten wir dafür bezahlen und einen bürokratischen Hürdenlauf absolvieren ?
3. Welche Mehrheit sollte denn deiner Meinung nach dafür bezahlen? wenn nichts zugelassen werden muss ist nichts zu bezahlen
die letzte Frage ist ganz wichtig und nur für dich formuliert, weil du scheinbar nicht verstanden hast worum es geht
....und ich kann dir sagen, ich habe viele alte Sorten angepflanzt mit sehr interessante Geschmackrichtungen
....aber du bist anscheinend ein Vertreter derjenigen die sagen: wir brauchen in keinem Bereich Vielfalt sondern ausschließlich Mais und die daraus resultierenden Schweine
Cairon hat geschrieben:[
Unser Hof ist seit mindestens 15 Generationen im Besitz meiner Familie und mit größter Wahrscheinlichkeit ist meine Familie schon deutlich länger hier ansässig. Mein Vorfahren kämpften für ihre Freiheit gegen die Bevormundung durch den Bischof von Bremen. Es war früher üblich die Landbevölkerung auszubeuten, in die Leibeigenschaft zu treiben und sich an ihnen zu Bereichern. Warum darf der Bischof von Bremen das heute nicht mehr?
Ganz einfach, die politischen Voraussetzungen haben sich verändert und die Prioritäten liegen heute anders. Lebensmittelsicherheit ist heute ein sehr wichtiges Thema und das fängt schon beim Saatgut an. Wenn Saatgut ohne Kontrolle verbreitet werden darf, dann kann das ganz böse nach hinten los gehen.
Keine Kontrolle bedeutet eben auch keine Sicherheit.
...... es geht um Sicherheit, damit Du auch wirklich die Saat bekommst die Du möchtest und das mit Nachweis.
forenkobold hat geschrieben:DEIN letztes Hemd hat keine Taschen.
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