Fleischverkäufer hat geschrieben:Es wundert mich doch sehr, das hier einige Landwirte, diese perfide Hetzkampagne gegen eine ganze Branche auch noch unterstützen. [.....] Und wir können aus unserer Sicht bisher nicht wirklich Fehler bei Westfleisch Coesfeld feststellen. Sondern wenn, dann sollte sich Herr Minister Laumann mal mit dem Gesundheitsamt bzw. Ordnungsamt Coesfeld beschäftigen, die sind anscheinend im Tiefschlaf gewesen. Da hier aus unserer Sicht, ein Unternehmen unverschuldet in Not gerät, und man denen von heute auf morgen eine wöchentliche Schlachtkapazität von 50 000 Schweine sperrt, sehen wir erst mal dazu genötigt, hier Solidarität zu zeigen, und einen ganzen Teil dieser Menge mit zu übernehmen, und hier in der Not zu helfen. Weil wir Aktuell noch die Möglichkeit haben, die Schlachtung weiter hoch zu fahren, Und ein anderer Mitbewerber will hier auch mit aushelfen. Das erst mal dazu.
Ich nehme an, dass auch ich gemeint bin. Ich hab am Anfang auch gedacht, dass WF den Schlachtbetrieb aufrechterhalten könne und dies sogar in den sozialen Netzwerken verteidigt, weil ich erstmal davon ausgehen wollte, dass sich WF sicherlich an Vorgaben der Behörden gehalten haben wird und Vorkehrungen getroffen hat. Dies wurde auch in einem Zeitungsbericht so kommuniziert. Später hat sich aber wohl herausgestellt, dass im Zerlegebetrieb Mindestabstände nicht eingehalten wurden und sogar Masken falsch getragen wurde. Wenn dies nicht stimmen sollte, hätte ich erwartet, dass WF zumindest in einem internen Schreiben seine Mitglieder und Vertragsmäster darüber in Kenntnis setzt und seine eigene Version darstellt. Dies ist nicht passiert und so muss ich zwangsläufig davon ausgehen, dass WF sich nicht an gewisse Regeln gehalten hat.
Mir ist dabei sehr wohl klar, dass Mindestabstände von 1,5 m (wie sie in den Medien kommuniziert worden sind) in einem Schlachtbetrieb absolut praxisfremd sind. In Zusammenarbeit mit den Behörden hätte man da aber sicherlich Lösungen für finden können. Man hätte z.B. Genehmigungen für eine Schichtverlängerung oder Schichterweiterung oder eine Schlachtung an Sonn- und Feiertagen beantragen können, wenn dadurch Abstände besser einzuhalten sind. Das alles ist wohl nicht passiert...denn auch darüber hätte ich Informationen für die Mitglieder erwartet, sofern hier z.B. die Behörden ablehnende Haltung gezeigt hätten. Darüber hinaus hat mich vor ca. vier Wochen ein Rundschreiben meiner Tierarztpraxis erreicht, dass deren partnerschaftliches Labor auch Covid-19-Proben untersucht und dass wir Tierhalter eigene Proben dort untersuchen lassen könnten. Außerdem hat Tönnies angekündigt, dass er für die Bundesliga ausreichend Laborkapazitäten habe. Warum hat man dann keinen Deal mit den Behörden gemacht, auf bestimmte praxisferne Hygieneregeln zu verzichten, wenn man gleichzeitig regelmäßig die Mitarbeiter testet oder zumindest Stichproben macht? Aufgrund der Systemrelevanz der Betriebe hätte man womöglich die Probenkosten nichtmal vollständig selbst tragen müssen.
Stichwort: Gesundheitsamt im Tiefschlaf...
Was genau meinst du damit? Hat man WF nicht über die Vorgaben informiert, die eingehalten werden sollen? Hat man WF evtl. sogar signalisiert, dass die vorgenommenen Vorkehrungen ausreichen würden? Darüber habe ich keine Kenntnis...die Sachlage würde sich aber dadurch natürlich ändern und auch dann sollte WF dies tunlichst auch so kommunizieren.
Stichwort: gerichtliches Vorgehen gegen die Schließung.
Die Klage wurde sicher sofort nach Anordnung vorsorglich eingereicht, was auch verständlich ist. Aber als klar war, dass die Infektionszahlen erheblich sind, hätte man diese zurückziehen müssen. WF hätte für diese Woche den Schlachtbetrieb doch ohnehin nicht aufrechterhalten können, weil die Infektionslage so groß ist, dass alle Mitarbeiter sowieso in Quarantäne gehen mussten, bis ein bzw. zwei negative Testergebnisse vorliegen. Ein Weiterbetrieb wäre daher sowieso nicht möglich gewesen, es sei denn man würde auch gegen Quarantäneanordnungen klagen.