DMS hat geschrieben:Der Sarrazin stellt ja überdies interessante Berechnungen vor, wenn ich sein Menschenbild (besonders sein Standesdenken, Einteilung in bildungsnah-fern) auch nicht teile, aber er ist nicht bloßer Theoretiker, sondern der Praxis nah. Und seine Voraussagen sind ja größtenteils auch zur Wirklichkeit geworden.
Thilo Sarrazin spricht damit ein sehr heikles Thema an, was eigerntlich tabu ist, überhaupt besprochen zu werden. Welche sozialen Schichten vermehren sich häufig und welche sozialen Schichten sind oftmals kinderlos? Das wäre ja ansich unerheblich, wenn es eine bessere Durchlässigkeit von einer Klasse in eine höhere gäbe. Aber wer schafft es denn, aus einer sozial schwachen Familie aufzusteigen? Das fängt schon damit an, daß für diese Kinder das Geld für Nachhilfestunden nicht da ist. Hat so ein Kind mal den Anschluß im Unterricht verpasst, dann ist die Schulkarriere eigentlich schon dahin. Und PC zuhause? Und ein eigenes Zimmer, um konzentriert lernen zu können? Und eine Mutter oder ein Vater, den man fragen könnte, wenn man in der Schule mal was nicht verstanden hat?
Also bilden sich sogenannte Hartz-IV-Dynastien, bzw. jetzt Bürgergeld-Dynastien.
Und in den höheren Bildungsschichten häufen sich die DINKS, Double-Income-No-Kids.
Und Thilo Sarrazin ist meines Wissens nach gelernter Volkswirtschaftler, also einer, der sich genau mit solchen Fragestellungen befasst.