Besonders bei den Abiturienten sehe ich problemlos die Zeit für eine Bürgerdienstzeit.
Wieviele von denen fangen aus Verlegenheit irgend ein Studienfach an, was sie dann aber bald schmeissen, weil es doch nicht ihr Ding ist? Wieviele gammeln ein Jahr rum, z.B. ein bischen "Work & Travel"?
Ich sehe besonders bei Abiturienten eine große Unsicherheit, wenn es um die Berufswahl geht. Viele sind unentschlossen und orientierunglos. Es steht ja auch inzwischen soviel zur Auswahl, sei es nun die 10.000 verschiedenen Studiengänge oder die vielen verschiedenen Lehrberufe.
In dem Zeitraum, als man nach 12 Jahren sein Abitur hatte, war das meiner Meinung nach vielleicht sogar noch ausgeprägter. Mit 17 als Abiturient ist man doch meist noch grün hinter den Ohren.
Ich glaube auch, daß der heutige Kuschelkurs an den Schulen die jungen Leute nicht reifer macht.
Diskutieren können sie vielleicht gut, aber das ist nicht alles, was man im Leben können muß.
Stuhlkreisbilden ist keine Kernkompetenz.
Wenn die jungen Leute 12-15 Monate Bürgerdienstzeit machen, dann brennt höchstens im ersten Jahr etwas der Kessel. Anschließend stehen die Leute ja dem Arbeitsmarkt ganz normal zur Verfügung. Und einige werden sich vielleicht auch gleich für eine Lehre in einem Pflegeberuf oder als Erzieher entscheiden, weil sie dann befreit sind von der Bürgerdienstzeit.
Und reifer wird es viele jungen Leute machen und sie lernen, auch mal die Zähne zusammenzubeißen und Sachen durchziehen, auch wenn es unbequem ist. Das Leben ist kein Ponyhof.
Ach ja, über eine Verbesserung des Schulbildung-System könnte man viel mehr Zeit rausholen. Wieviele junge Leute sind nicht oder nur schwer tauglich, eine Lehre durchzustehen, weil sie nicht Lesen, Schreiben und Rechnen können. Die Begeisterung für Technik müßte z.B. in der Schule viel mehr gefördert werden.